Was für populärwissenschaftliche Texte, journalistische Artikel oder selbst private Verwendungsbereiche gilt, trifft auf den akademischen Bereich der Textproduktion erst recht zu: Wissenschaftliche Arbeiten benötigen den Überarbeitungs- und Korrekturprozess, und das nach Möglichkeit konsequent und mehrfach wiederholt. Das Vertrauen darauf, ‚auf Anhieb’ eine korrekte Arbeit abzuliefern, ist selbst für Studierende im fortgeschrittenen Studienverlauf unangebracht. Mit einer solchen Einstellung verspielt man die Chance auf eine sehr gute Bewertung mit Sicherheit bereits im Ansatz. Daher sollte ein möglichst professionelles Prüf- und Korrekturmanagement das Bauchgefühl für die eigene Arbeit ersetzen. Ein entsprechender Zeitpuffer von einem bis mehreren Tagen ist hierfür im Zeitplan der Arbeit von Anfang an mit einzuberechnen.
Der Korrekturprozess, der in die Endredaktion der wissenschaftlichen Arbeit mündet, muss auf inhaltlicher und formaler (gestalterischer) Ebene stattfinden. Er sollte die Gesamtheit der Arbeit einbeziehen ebenso wie die Detailprüfung von einzelnen Kapiteln und Kapitelfolgen über die Absätze und einzelnen Sätze bis hin zur Wortwahl.
Überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden sollte die Arbeit auf inhaltlicher Ebene mit Bezug auf:
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die inhaltliche Geschlossenheit (erkennbare Leitfragestellung; textlogische Überleitungen zwischen den Teilen; Stimmigkeit des Fazits)
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die inhaltliche Widerspruchsfreiheit (begründete Behauptungen; Widerspruchsfreiheit in den zentralen Argumenten)
Überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden sollte die Arbeit auf Ebene der sprachlichen Form und Gestaltung mit Bezug auf:
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gute Lesbarkeit (stilistische Aspekte von Wortwahl, Satzlänge u. a.)
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korrekte Schreibweisen (Gliederung, Text, Anmerkungen, Anlagen)
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korrekte Formatierung (Überschriften, Seitenzählung, Umbrüche, Leerzeichen)
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korrekte Zitierweisen (Vollständigkeit der verwendeten Quellen, Ausgliederung nicht verwendeter Quellen, Einheitlichkeit von Zitierweise und Bibliografie)
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Vollständigkeit (einschließlich Titelblatt, Anhängen, Plagiatserklärung)
Bündeln Sie sicherheitshalber alle möglichen Aspekte der Prüfung Ihrer Arbeit durch eine individuelle Checkliste. Ein Beispiel hierfür finden Sie im Anhang 4
! Expertentipp: Heben Sie sich die Checkliste für Ihre Arbeit als Ganzes nicht für die Phase der Schlussredaktion auf und drucken Sie sich ein Korrekturexemplar in jedem Fall vollständig auf Papier aus. Sie werden staunen, wie viele am Bildschirm unbemerkte Fehler bzw. Feinheiten Sie entdecken werden.