Mit der Einführung des Mindestlohngesetzes für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Deutschland sind eine Vielzahl neuer Anforderungen an die Steuerung ihrer Personalressourcen und Sicherung ihrer Liquidität entstanden. In der vorliegenden Diplomarbeit werden insbesondere die veränderten Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter der KMU im Vergleich vor und nach der Einführung des Mindestlohngesetzes betrachtet.
Die Untersuchung geht der Frage nach, ob und wie das Instrument des Freizeitausgleichs und Lohnausgleichs von den KMU genutzt wurde und welche Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu beobachten sind.
Die Untersuchung basiert auf einer Literaturanalyse und greift auf die empirische Fragebogenmethode zurück (Befragungen von Fach- und Führungskräften sowie Mitarbeitern in KMU). Daneben werden Ergebnisse aus vier Expertengesprächen mit Führungskräften von KMU in Rheinland-Pfalz herangezogen, welche die Einführung des Mindestlohns als überwiegend kritisch einschätzen.
Die Erkenntnisse aus der Literaturanalyse sowie der kritischen Beurteilung der Befragten ergeben sehr unterschiedliche Sichtweisen auf den gesetzlichen Mindestlohn von Unternehmens- und von Mitarbeiterseite. Wie die höheren Lohnkosten erwirtschaftet werden können und wie für alle Beteiligten dadurch ein Gewinn entsteht, muss jedes Unternehmen differenziert erarbeiten. Hier sind beispielsweise Weiterbildungsmaßnahmen angeraten, um die Mitarbeiter zu höheren Leistungen zu befähigen. Weitergehende Ergebnisse sind den Handlungsempfehlungen am Ende der Arbeit zu entnehmen.